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AutorenbildLaura Finckh

Aller Anfang ist aufregend - 70 Jahre Naturtheater

Das Jahr 2023 war ein bedeutendes für das Naturtheater Renningen, denn im Herbst haben wir unseren 70. Geburtstag gefeiert! Um uns an die Anfänge zu erinnern, haben wir mit jemandem gesprochen, der den Verein schon seit 70 Jahren kennt: Der ehemalige Vorsitzende des Naturtheaters, Horst Pfeil, hatte das Amt von 1983 bis 1992 inne. Davor war er Kassier und zählte zu den Mitgliedern der ersten Stunde, die die Freilichtbühne mit aufgebaut haben. Bis heute kommt er täglich ins Theater, um nach dem Rechten zu sehen – und um die wilde Theaterkatze Minka zu füttern.

Host Pfeil (Jahrgang 1932) kennt das Naturtheater schon seit 70 Jahren. Foto: Laura Finckh

Erzähl doch mal, Horst, wie kamst du zum Naturtheater?

Ich bin über meine Frau Agnes zum Theater gekommen. Ihr Vater, Albert Gehring, war 1925 Gründungsmitglied der „Wander- und Musikfreunde Edelweiß Renningen e.V.“, aus denen 1953 das „Naturtheater Renningen e. V.“ hervorging. Das Wort Naturtheater war mir kein Begriff, ich bin da einfach reingewachsen.


Wie war das damals?

Ein paar junge Burschen sind am Wochenende in der Früh in den Wald gewandert und haben in mehr als 1000 Stunden Arbeitseinsatz mit einem Bulldog den Zuschauerraum und die Bühne im Steinbruch gebaut. Da waren echte Pfundskerle wie der Otto Lauffer dabei. Sein Enkel Steffen leitet bis heute den Kulissenaufbau. Man muss einfach die richtigen Leute haben. 1954 war dann alles fertig für die Premiere von „Die Orgelmacher“.

Das Theater wurde in der Freizeit vieler fleißiger HelferInnen gebaut. Foto: NTR

Was hat sich seither verändert?

Viel! Und das ist auch gut so, denn man muss immer mit der Zeit gehen. Erst mal ist 1989 das Vereinsheim und 2004 das Technikhaus gebaut worden. Davor hingen die Scheinwerfer in den Bäumen und wurden manuell gesteuert. Außerdem ist die Bewirtung viel professioneller geworden. Früher stand hier ein Kupferkessel voller Saiten auf einem offenen Feuer. Seit 1991 haben wir sogar fließend Wasser. Außerdem haben wir in meinem zweiten Jahr als Vereinsvorsitzender 1984 das Familienstück eingeführt.


Mit was für Herausforderungen hatte der Verein schon zu kämpfen?

In den 1970ern sind unsere Publikumszahlen zurückgegangen. Da mussten wir uns was Neues ausdenken und haben dann auf lustige Bauernschwänken gesetzt. Die kamen sehr gut an. Heute laufen Klassiker wie „Sherlock Holmes“ oder „Dracula“ besser.

Teil der Kulisse von "Baumeister Gottes" war ein 14 Meter hoher bespielbarer Turm aus Holz. Foto: privat

Woran erinnerst du dich besonders gerne?

Ganz am Anfang gab es oft Pferde auf der Bühne oder auch den vierzehn Meter hohen Turm aus „Baumeister Gottes“, der in einer stürmischen Nacht stark beschädigt und in aller Eile wieder aufgebaut wurde. Sowas machen wir heute nicht mehr. Dafür haben wir ein echtes Piratenschiff und viel mehr technische Möglichkeiten.

Pferde und Kutschen kamen im Naturtheater früher öfter zum Einsatz. Foto: privat

Was ist für dich das Beste am Naturtheater?

Das Naturtheater ist ein Verein für alle Leute. Bei uns dürfen alle mitmachen und die Menschen im Verein helfen einander.


Was wünschst du dir für den Verein?

Ich wünsche mir, dass es weitergeht.

Vielen Dank für deine Zeit, Horst!

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