Was für eine aufregende Spielsaison das gewesen ist! Nach insgesamt 14 Aufführungen im Familienstück und 12 Vorstellungen im Abendstück haben wir die Spielzeit von 2023 mit den Dernièren beendet.
Selbstverständlich war das für die Spieler beider Ensembles kein leichter Moment, als langsam die Realisation eintrat, dass der Schatz nun endgültig gefunden und die Welt zum letzten Mal in 80 Tagen umreist wurde.
Trotz eines leisen Anflugs von Trauer haben es die Spieler an beiden Dernièren nochmal richtig krachen lassen. Offiziell gibt es ja keine Dernièrenstreiche, aber dennoch tritt jedes Jahr das gleiche Phänomen ein: Manche Sachen gehen an der letzten Vorstellung einfach schief oder sind plötzlich ganz anders als zuvor und keiner weiß so richtig warum ;)
So wurde das Gasthaus „Admiral Benbow“ aus „Die Schatzinsel“ auf einmal zum „Hawkins Delivery Service“; neue Requisiten kamen ins Spiel; die Baronin und Doktorin Livsey hielten einen kleinen Spa - Nachmittag in ihren Kajüten ab und auf der Insel wurde großzügig Sonnencreme verteilt.
Es war schließlich ganz schön heiß, obwohl man an der Stelle anmerken muss, dass wir wirklich großes Glück mit dem Wetter hatten. So oft wie Regen oder Unwetter angekündigt waren und im nächsten Moment wieder Hitzewellen über unser Theater hereinbrachen, gleicht es schon fast einem kleinen Wunder, dass wir nur eine Vorstellung im Abendstück abbrechen mussten. Somit haben wir uns alle gefreut, dass die Dernière sorgenlos aufgeführt werden konnte.
Eine Woche später konnte die Dernière von „In 80 Tagen um die Welt“ ebenfalls ohne Unterbrechung trotz drohenden Regens gespielt werden. Auch hier sorgten merkwürdige Zufälle für mehr als nur einen Lacher. So fand sich beispielsweise unter den Statisten ein Neuling wieder, der verblüffende Ähnlichkeiten mit dem Schauspieler von „Aladdin“ aus dem letzten Jahr hatte. Außerdem wurden den Polizisten in Ägypten auf einmal drei Kamele verkauft, von denen keiner so genau wusste, wo die eigentlich herkamen. Spätestens aber, als ein Spieler im Schalke Trikot auf die Bühne kam, konnte sich das Publikum vor Lachen nicht mehr halten.
Im Grunde hatten aber nicht nur unsere Zuschauer, sondern vor allem die Spieler und Helfer ihren Spaß mit den Dernièren. Alle mussten sich sehr Zusammenreisen um hinter der Bühne nicht in lautstarkes Gelächter auszubrechen
Fotos: Naturtheater Renningen
Die anschließenden vereinsinternen Dernièrenfeiern waren wie immer ein absolutes Fest und zogen sich bis spät in die Nacht, da keiner wahrhaben wollte, dass es nun vorbei ist. Aber nach der Saison ist bekannterweise vor der Saison und mit dem Gedanken im Kopf ist der Abschied nur noch halb so schwer.
Schließlich geht es bald wieder los. Es stehen einige Abbau - und Aufräumaktionen an, sowie der alljährige Theater - Workshop für die Spieler beider Ensembles.
Aber bis dahin können wir alle endlich mal wieder ein paar ruhige Wochenenden genießen ;)